Neben meinen Schwierigkeiten, die viel gepriesene Subtilität und auch den normalen Gebrauch der französischen Sprache zu ergründen, bleibt mir das Geheimnis einer geglückten Unterhaltung weiter verschlossen.
Während ich mich bemühe, einen Informationsgehalt klar und möglichst zeitsparend auszudrücken, um die Aufmerksamkeit meines Gegenübers nicht unnötig zu strapazieren, bleibt für mich der Sachverhalt vorrangig. Kunst und Freude am Wortgebrauch findet für mich eher im privaten Bereich zu Unterhaltungszwecken statt, ist also im beruflichen Alltag für mich natürlicherweise zweitrangig.
Hier überfordere ich meine verspielten französischen Kollegen, die Konversationsgeschicklichkeit natürlicherweise als Schlüsselreize benötigen, um sich nicht der Informationsaufnahme zu verschließen.
Meine direkte Gangart befremdet durch zu viele Fakten in zu kurzer Zeit, in zu wenigen Sätzen, mit zu wenigen Wiederholungen.
Regelmäßig erlebe ich, dass man mir nicht folgen konnte und es beginnt eine umständliche, wortreiche und für meinen Geschmack ausgesprochen redundante Debatte, den Sachverhalt für beide Seiten verständlich aufzubereiten.
Also frage ich – nachdem alles anstrengend geklärt worden ist – nach, wie ich das denn auf Französisch gut ausdrücken könnte.
UND! bekomme fast eins zu eins meine ursprünglich geäußerten Phrasen zu hören…..
Oft habe ich also gut gesprochen und die Sätze gut und richtig formuliert, konnte aber trotzdem meine Informationen überhaupt nicht übermitteln! ???? Der Context, der Context, der Context ……
Ich komme aus einer Low Context Culture und befinde mich hier in einer High Context Culture (Edward T.Hall Beyond Culture). Ich kann weder den Context wirklich lesen noch einsetzen, ich bin „außen vor“ und die Sache läßt sich verbal auch nicht klären.
Ein kleines anwendbares Geheimnis die Aufnahmebarriere zu passieren, besteht in der gezielten ständigen Wiederholung von Schlüsselworten. Also fühle ich mich ein bißchen wie eine SEO (Search Engine Optimization), eine „Maschine“ zur Optimierung bestimmter Schlüsselworte, damit meine Seite öfter und immer öfter von französischen Suchmaschinen detektiert und in ihre Contexte verlinkt werden kann.
Etwas, was das Internet vielleicht von einem Franzosen gelernt hat?
One thought on “Wiederholte Schlüsseloptimierung”
ich finde diese Erläuterung von Low und high context Kulturen sehr interessant.