ERST VERSTEHEN, DANN VERSTANDEN WERDEN
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Von Mangelbewusstsein und Resignation – oder wie es auch anders geht
Dieser Beitrag möchte anregen, den Blick stärker auf die eigenen Ressourcen und Handlungsspielräume zu richten, sich mit diesem Blickwechsel dem gesellschaftlichen Diktat aus Mangel & Konsum zu entziehen und die eigene Wirklichkeit bis hin zu zwischenmenschliche Beziehungen wertschätzender zu gestalten.
Es handelt sich um normale menschliche Bedürfnisse, gesehen, gehört, verstanden und geliebt zu werden.
Man könnte fast sagen, dass dies die Energiewährungen auf Erden sind, die ganz unmittelbar darüber entscheiden, ob ein Mensch sich glücklich und gesund fühlt und damit auch glücklich und gesund ist. Es besteht hier kaum ein Unterschied zwischen Fühlen und Sein.
Menschen haben vielfältige Strategien entwickelt, Aufmerksamkeit und Liebe für sich zu finden (oder zu erzwingen, zu erbetteln – es gibt sehr unterschiedliche energetische „Abmachungen“). Viele Krankheiten stehen mit einem Bewusstsein des Mangels in Zusammenhang bzw. mit den indirekten Versuchen, diesen Mangel anderweitig auszugleichen.
Wir sind heutzutage sehr geschult und kultiviert im Mangelbewußtsein
Wohl die meisten Menschen wünschen sich mehr Zeit, mehr Geld, mehr Anerkennung, mehr Freiheit, mehr dies, mehr das. Wir haben gefühlsmäßig scheinbar von zu Vielem zu wenig. Unsere Aufmerksamkeit ist davon stark beansprucht und teilweise auslaugt. Oder etwa nicht?
Wir sehen den meisten Handlungsbedarf dort, wo uns etwas fehlt sprich mangelt, wir unzufrieden sind.
Es ist natürlich gut, sich für Verbesserungen zu entscheiden und für diese einzusetzen. Doch Konsumgang oder Symptombehandlung bleiben meistens mangelhaft und nur kurzfristig wirksam.
Was ist mit unserem Bewusstsein für unsere eigenen Möglichkeiten?
Entkommen wir wirklich dem Mangel, indem wir am Mangel herumdoktern?
Unsere Gesellschaft begünstigt allzu oft Schwarzmalerei, Meckerei und das Anklagen von Mangelzuständen. Only bad news are good news, Skandale, gezielt geschürte Emotionen und doch bleiben ernsthafte Reaktionen oft aus, die Dinge laufen auf lange Zeit noch unverändert weiter. Und wir?
Wir fühlen uns erdrückt von den Zuständen, Umständen etc. etc. und begnügen uns oft mit der Resignation „Kann man nichts machen“.
Nicht selten begleiten wir Menschen, die sich auf einen neuen Weg machen, mit Skepsis, Mißtrauen und sogar Ablehnung.
Die Angst kann sich auch als Neid tarnen und uns den Mut nehmen, aus der Mangel-Falle auszubrechen.
Der Mangel ist uns vertrauter als die Veränderung, das Konsumieren gewohnter als das Selbermachen.
Wir versuchen zu krieg-en, zu konsumieren, wonach wir uns sehnen. Die Suche geht nach außen, zu anderen und was sie für uns tun könnten. Wir vergessen allzu oft unsere eigenen Fähigkeiten.
Je unglücklicher und schwächer wir uns gerade fühlen (und damit sind), umso stärker ist dieser Hunger, dieses Sehnen, diese „Krieg-slust“. Umso ungelenker sind oftmals auch unter dieser Prämisse die Versuche, sich anderen Menschen anzunähern und die mitschwingenden Erwartungen bringen nicht selten Enttäuschungen bis hin zu gegenseitigen Verletzungen mit sich.
Die Angst, zu kurz zu kommen, und der Hunger nach Bestätigung, nach Annahme, nach Liebe usw. machen Menschen unglücklich und krank.
Wer Hunger hat, muss natürlich essen. Doch wer essen will, kann sich nicht einfach bei anderen uneingeladen an den Tisch setzen. Zuerst muss das Feld vor-bereitet, gesät, geerntet, gekocht usw. werden. Bevor ich also sinnbildlich zusammen mit anderen am Tisch sitzen und essen, Gemeinschaft und Angenommensein genießen kann, habe ich das gleiche getan wie sie: gesät, bearbeitet, gewertschätzt, zugehört und angenommen (die anderen! und über die anderen auch mich selbst, und umgekehrt). Wechselbeziehungen, Interaktionen – das, was zwischen uns passiert. Gleichgewicht.
Mein Bedürfnis oder mein Wunsch machen mich weder unselbständig noch blind. Sie schränken nicht meine eigenen Fähigkeiten ein.
Wenn ich z.B. verstanden werden möchte, bin ich doch durchaus auch fähig zuzuhören und zu verstehen.
Wenn ich mich ungeliebt fühle, kann ich trotzdem lieben und liebevoll auf andere Menschen reagieren!
Wenn ich mich einsam fühle, kann ich meine Fähigkeit Gemeinschaft aufzubauen und zu leben nutzen, um die Gemeinschaft zu mir selbst und zu Freunden/Bekannten zu verstärken.
Ich kann meine Fähigkeit nutzen, um meine Wirklichkeit mit dem anzureichern, wonach ich mich sehne !!
Erst zuhören, dann gehört werden, erst wahrnehmen, dann wahrgenommen werden …. erst verändern und dann Veränderung erwarten.
Mit diesem auf die Fähigkeiten gerichteten Fokus wird die Sogkraft des Mangelkummers schwächer, was wiederum das eigene Vermögen bestärkt. Die Erfahrung, die eigene Wirklichkeit und das eigene Leben beeinflussen und gestalten zu können, ist ein wichtiger Pfeiler für Glück und Gesundheit.
Eigenmacht gegen Ohnmacht
Der Ohnmacht die Eigenmacht entgegenzustellen, ist eine Erwachsenen mögliche Wahl und Voraussetzung für ein selbstbestimmtes und erfülltes, glückliches und gesundes Leben.
In diesem Sinne wünsche ich Dir von Herzen die Weisheit zu erkennen, was, wo & wie Du verändern und eigenmächtig gestalten kannst. Alles Gute für Dich !!